Geborgen geboren

Als ich an einem Freitagmorgen mit einem ungewohnten, leichten Ziehen im Unterleib wach wurde, wusste ich, dass sich unsere Tochter langsam auf den Weg machen würde. Nachdem ich den ganzen Tag immer wieder Wehen hatte, rief ich gegen frühen Abend Jessica an, um mich mit ihr zu besprechen. Wir tauschten uns aus und sie empfahl mir, in die Badewanne zu gehen. Ich folgte ihrem Rat und die Wehen wurden allmählich stärker.

Ich war froh, in dieser Phase der Geburt noch immer zu Hause zu sein. Dadurch konnte ich mich völlig frei und selbstbestimmt auf das Veratmen der Wehen konzentrieren.

Als die Wehen super intensiv wurden, rief mein Mann erneut Jessica an und wir verabredeten uns im Geburtshaus. Es war so schön genau zu wissen, wohin wir fahren und wer mich dort erwarten würde. 

Am Parkplatz angekommen, hielt uns Jessica die Tür auf und nahm uns liebevoll in Empfang. Das Badewasser war bereits eingelassen und der Raum erstrahlte in einem angenehmen Kerzenschein. Die Atmosphäre war unbeschreiblich schön! 

Bei der ersten vaginalen Untersuchung fragte Jessica vorab um meine Erlaubnis und tastete sodann behutsam nach dem Muttermund, der bereits ca. 6cm geöffnet war. Ich freute mich darüber, dass ich es bereits so weit geschafft hatte. 

Ich stieg in die Badewanne und mein Mann saß auf einem kleinen Höckerchen auf den Wannenrand gestützt an meiner Seite. Jessica zog sich in einen Nebenraum zurück und ließ mir den Raum, den ich brauchte. Ich habe es als unglaublich angenehm empfunden, dass sie sich selbst so zurückgenommen hat. In regelmäßigen Abständen schlich sie sich auf Zehenspitzen in den Raum und schaute nach den Herztönen, die über die gesamte Zeit vorbildlich waren. 

Als es zunehmend intensiver wurde, blieb Jessica im Raum und setzte sich mit etwas Abstand auf den Boden. Auch hier ließ sie die Dinge einfach geschehen. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Geburt etwas ins Stocken geriet, stieg ich aus der Wanne und Jessica zeigte mir verschiedene Positionen, die helfen sollten. Sie strahlte so eine fachliche Kompetenz und Ruhe aus, dass ich mich durchgehend sicher und gut aufgehoben gefühlt habe. Auch im letzten Teil der Geburt ließ mir Jessica einen fantastischen Freiraum, der es mir ermöglichte, selbstbestimmt, mit dem nötigen Maß an Unterstützung unsere Tochter auf die Welt zu bringen. 

Ich durfte meine Tochter selbst hochnehmen und sie mir auf die Brust legen. Dieses warme, glitschige Gefühl werde ich nie vergessen.

Die Nabelschnur wurde nicht direkt abgeklemmt, sondern durfte auspulsieren. Während mein Baby auf meiner Brust lag, kümmerte sich Jessica um meine Geburtsverletzungen. Mit ganz viel Mühe und Vorsicht vernähte sie die Wunden, was für mich dank der tollen Betäubung völlig schmerzfrei war. 

Danach war es an der Zeit zu Kuscheln. Mein Mann, unser Baby und ich legten uns ins Bett und ich konnte die Kleine das erste Mal anlegen. Sie hat direkt getrunken und wir konnten uns ein bisschen ausruhen. Zwei Stunden später fuhren wir mit unserem kleinen Wunder in unser vertrautes Zuhause. 

Wir sind Jessica unglaublich dankbar! Durch ihre Art zu Denken und zu Arbeiten, durfte ich eine geborgene, interventionsfreie, selbstbestimmte und sichere Geburt erleben. Und unsere kleine Maus hatte dadurch einen entspannten Start ins Leben, was mich mit großer Freude und Dankbarkeit erfüllt. 

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Eine friedliche Wassergeburt

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Eine sanfte Hausgeburt